Der an der Nordseite differenziert gestaffelte und an der Südseite horizontal geschichtete Baukörper (Mischkonstruktion in Beton- und Holzbauweise) fügt sich in zentraler Lage maßstäblich in die bestehende dörfliche Struktur. Aufgrund seiner überschaubaren Größe – das Wohnheim ist mit 3 Pflegestationen und insgesamt 39 Betten ausgestattet – kann das Haus ein Ambiente individueller Zugewandtheit sowie respektierter Privatheit bieten, was in größeren “Wohnorganismen” vergleichbaren Typs oft nur schwer zu gewährleisten ist.
Die in einen einladend gestalteten Außenbereich ausgreifende Eingangszone lädt mit Foyer, Café und weiteren Aufenthaltsbereichen sowohl Bewohner als auch Gäste zum Verweilen ein; die den einzelnen Zimmern vorgelagerten Terrassen oder Loggien schaffen individuelle Freiräume, und die Ellipse des Andachtsraums bildet an der Nordostecke des Gefüges das spirituelle Zentrum des Heims.
Anknüpfungspunkte an den Ort sucht der Bau in seiner Maßstäblichkeit, aber auch in seiner Bekleidung: Die halböffentlichen Bereiche sind in einen steinernen Mantel aus gebrochenem tauerngrünen Schiefer gehüllt, der sich dem Grünraum öffnende Wohn- und Pflegebereich trägt eine Verkleidung aus Holz. Funktionszonen sind auf diese Weise schon von außen ablesbar, “bestehende Werte” wie Solidität und Naturnähe werden in der Semantik der Materialien auf unpretenziöse Weise in die Hausordnung aufgenommen.
Gabriele Kaiser, AZW
Projekt-Partner:
Veit Pedit